[REINUN PERLMANN]
Ich, ich bitte dich Soldat...
So hack mir nicht die Hand vom Stamm,
Die goldne Tatze, meinen
Rang!
Sei stark und lausche frhlich weiter,
Diesen Tnen frech und heiter.
Bist schwach, wenn laut dein Fhrer tobt,
Die holde
Knstlerarmut lobt...
Ach, wenn du mordest ohne Ziel,
Bis meiner khnen Schpfung munter
Ein Stck Fleisch zu Boden
fiel...
Welch khne Tat?
Welch heller Geist?
Was fr ein Held?
[ERZHLER]
Es schien sein Ton wie edler Wein
In
Lemberg zu gedeihen
Famos war seine linke Hand,
Der Klang, den sie erstand...
[JOHANNES ZETTERBERG]
Es roch... ein
Stck Fleisch
Ein toter, toter Mann...
Die Geige ist tot!?
[AN DIE LEIDLICHE INSTANZ]
Das ist mein Ruf nach holdem
Ton,
Nach Gunst der khnen Gestalt.
Was niemand schuf und doch erklang,
Das war das Ziel eines hellen Drangs.
Er ruht
verhllt, in sich vereint,
Als Held der jdischen Stadt.
Was niemand wei und doch geschah,
Das war der Tod seiner linken
Hand.
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt belogen,
Der Knig der Geigen, von Helden betrogen...
Ihr wtet
mit Hnden der jdischen Knstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der Knig
Wird wieder gedeihen!
[AN DIE LEIDLICHE
INSTANZ]
Das ist mein Ruf nach grellem Ton,
Der Zorn der jdischen Kunst.
Mein Spiel ist rein, so soll es sein,
Ja hmisch,
zh und fr mich allein.
Er ruht verhllt, in sich vereint,
Als Held der jdischen Stadt.
Was niemand wei und doch
geschah,
Das war der Tod seiner linken Hand.
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt belogen,
Der Knig der
Geigen, von Helden betrogen...
Ihr wtet mit Hnden der jdischen Knstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der Knig
Wird wieder
gedeihen!
[JUDENKINDER]
Seht die Hand der Lebenden!
Seht das Leid der Kunst!
[ELIAS HOHLBERG]
Lernt vom
Leid des Knigs,
Dass kein Toter ewig ruht,
Dass Karma wei, was Snder gerne tun...
Nehmt des Knstlers Leben nicht in eure
Hand,
Bestraft nicht unsre Helden, unsren Stand!
[JUDENKINDER]
Das ist der Leichnam, den ihr habt belogen,
Der Knig
der Geigen, von Helden betrogen...
Ihr wtet mit Hnden der jdischen Knstler,
Doch nun lauscht und bangt, denn der Knig
Wird wieder
gedeihen!
Whrend seine Kameraden nach Lemberg zurckkehren, verbleibt der Humorist
ELIAS HOHLBERG im viel zu kalten Knigsberg und
begegnet dort dem... Tod.
Hren Sie einen Aufzug ber Knstlerleid, Bizzarerie und jdischen Heroismus
eine satirische Begegnung mit
dem Hinschied von Komik, Khnheit und Seltsamkeit.
ELIAS HOHLBERG beschreibt seine 20er Jahre als aufstndisch,
trgerisch,
rcksichtslos und vor allem komisch. Elegische Momente wie die Schmach
des Krppels Spennocchi verarbeitete er nie. In der
Komik suchte er
Loyalitt. Seine Illusion, mit Musik die Welt zu verbessern, machte ihn
zum Nonkonformisten, sein Leierkastenspiel
krnte ihn zum Knig der Bettler und Armen.